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Local hero – Hercules, ein römischer Held in Alzey
Museum Alzey
Den Römertag in Rheinhessen am letzten Wochenende im April nimmt das Museum erneut zum Anlass, zu einem kulturhistorischen Spaziergang in die Römerzeit einzuladen. Im Fokus steht dabei einer der großen Helden und Göttergestalten der Antike: Herkules.
Local hero – Hercules, ein römischer Held in Alzey
Vage kennt man sie noch – wahrscheinlich durch den Disney-Film – die Taten des antiken Helden Hercules – die Tötung der neunköpfigen Hydra, den Kampf mit dem Nemeischen Löwen oder das Ausmisten der Rinderställe des Augias. Was bis weit in das 20. Jahrhundert hinein zum selbstverständlichen Bildungswissen bürgerlicher Kreise gehörte, fällt zunehmend einer kulturellen Amnesie anheim. Archäologische Funde aus Alzey hingegen zeigen die allgegenwärtige Präsenz dieser Geschichten im römischen Alzey.
Der aus der griechischen Mythologie in den römischen Götterhimmel aufgenommene „Halbgott“ Hercules genoss auch in den gallo-römischen Provinzen große Verehrung. Dem kühnen und starken allerdings überaus jähzornigen Sohn des Göttervaters Zeus und Alkmenes gelang es, alle ihm durch die Feindschaft der eifersüchtigen Göttermutter Hera auferlegten Prüfungen auf Erden zu bestehen. Durch seinen Einsatz im Kampf der Götter gegen die Titanen, wo er als Mensch mit zur Rettung der göttlichen Ordnung beitrug, erreichte er schließlich Unsterblichkeit und damit Götterstatus. Nicht zuletzt ließ ihn seine Tugendhaftigkeit zu einem nachzueifernden Vorbild werden.
Stark wie Superman – Löwenfell und Keule
Die Verbreitung sowohl von Göttern als auch von Helden erfolgte über standardisierte Bilder und Attribute. So ist Hercules an seinem über die Schultern hängenden Löwenfell und der Keule zu erkennen. Die Darstellungen des Hercules zeigen in der Regel Szenen seiner 12 Taten. Die beiden ersten und letzten dieser von ihm gemeisterten Prüfungen/Arbeiten kristallisierten sich zu einem Kanon heraus: die Tötung des Nemeischen Löwen (1) und der vielköpfigen Hydra (2), das Bringen der goldenen Äpfel der Hesperiden (11) und das Heraufholen des Höllenhundes cerberos (12).
Hercules allerorten
Viergöttersteine von Jupiterssäulen, auf denen Hercules zusammen mit den „ersten und wichtigsten“ Gottheiten (Juno, Minerva, Merkur) seinen Platz fand, zeugen von der Bedeutung/dem Stellenwert dieses Heroen. Die besondere Verehrung von Hercules im Vicus Altieia belegen die ihm zu Ehren aufgestellten Herculesstatuen. Die Kombination mit der (Heil-)Göttin Juno könnte auf Hercules als möglichen Beschützer der hiesigen (Schwefel-)Quellen deuten. Aber auch im Alltag war Hercules zudem jedem Alzeyer Römer präsent. So zierte er beim mittäglichen Mahl doch häufig das „gute gestempelte Geschirr und zeigt sich beim Einkauf auch so mancher Münze. Denn auch die die römischen Kaiser, die für das Bildprogramm auf den Münzen verantwortlich waren, brachten sich gerne in Verbindung mit Hercules, dem übermenschlichen Helden.
(Leider werden derzeit die Abbildung 2 und 3 im Internet nicht angezeigt, sie folgen baldmöglichst)
Abb.1 und 2: Hercules im Kampf mit dem Höllenhund Cerberus und mit dem Fell des Nemeischen Löwen posierend auf Viergöttersteinen Alzeyer Jupitersäulen, Fotos: Museums Alzey_Harl
Abb. 3: Hercules im Kampf mit Hydra auf der Scherbe einer Terrasigillata- Schüssel, Foto: Museum Alzey_Blu
Abb. 4: Hercules mit Keule und Hydra bzw. Schlange auf einem Denar des Kaisers Septimius Severus (193-211 n. Chr.), Foto: Museum Alzey